Oscar Wilde (1854 – 1900)

„Mein lieber Gerald, Frauen sind dazu da, dass man sie liebt, nicht, dass man sie versteht!“ – einer von Wildes flotten Sprüchen, mit denen man bei passender Gelegenheit immer punkten kann. Aber man lasse sich nur etwas Zeit, das Bonmot wirklich zu Ende zu denken und hat schon einiges verstanden vom Wesen dieses großen und traurigen Freigeists. London regiert die Welt, viktorianische Sitten regeln bis ins Detail das Leben einer Gesellschaftsschicht, die sich als von Gott auserwählte Herrenrasse fühlt. Und Oscar Wilde? Gießt Hohn aus über das kantige britische Männlichkeitsideal, offenbart seine übergroße Sehnsucht nach Zuneigung und Zärtlichkeit und schreitet dabei so souverän und leichtfüßig hinweg über kleinliche Geschlechtergrenzen, dass einem dabei auch heute noch ganz anders wird.

Der junge König

Die Geschichte fängt grotesk genug an: in der Stadt bereitet man sich fieberhaft auf die morgige Krönungszeremonie vor, während im Palast sich der Prinz vorm Spiegel bereits an seinem Krönungsornat ergötzt. Da wird er in der Nacht von Träumen heimgesucht, die den Ereignissen eine ungeahnte Wendung bescheren. Ein Märchen von Oscar Wilde über Macht und Ego mit ergreifendem Ausgang.

Der Modellmillionär

Hughie ist ziel- und erfolglos und hoffnungslos verliebt. Seine gelegentlichen Kontakte zur Künstler-Szene führen ihn ins extravagante Atelier des Malers Trevor, der gerade an einem monumentalen Bildnis eines Bettlers arbeitet. Da Hughie zudem ein gutes Herz hat, schenkt er dem Modell stehenden Bettler seinen letzten Gold-Sovereign. Ein so unwahrscheinliches wie unterhaltsames Märchen aus der Londoner Bohème.