E. T. A. Hoffmann (1776 – 1822)
Seine Geschichten umweht – auch 200 Jahre nach ihrer Entstehung – immer noch dieser eisige Hauch, der einen bis in die Träume hinein verfolgt. So präzise, ja anteilnehmend, wie seine Figuren gezeichnet sind, so wankend der Boden, auf dem sie stehen: Nie wird es wirklich klar: wessen Selbstbild ist nur Trugbild? Was ist real und wo genau beginnt die Einbildung? Und Hoffmann selbst? Was für ein Leben! Er komponiert, zeichnet, gibt Musikunterricht, arbeitet als Bühnendekorateur, studiert Jura, dirigiert an der Oper, trinkt zu viel, wird preußischer Richter, ist arbeitslos, schreibt wunderbar vielschichtige Erzählungen, führt Theaterregie, leidet an Syphilis ... Von seinen Zeitgenossen oft verlacht, wird er ein Jahrhundert später Vorbild und Inspiration für zahllose Kunstschaffende.